Abflug.
Am Samstagmorgen haben wir uns erst kurz vor Abflug alle zusammen am Abfluggate getroffen. Die Gruppe bestand aus 8 Frauen und war buntgemischt.
Wir lernten uns kurz kennen, bevor wir dann bereits das Flugzeug Richtung Istanbul bestiegen.
Nach einem Zwischenstopp in Istanbul ging der Flug bald weiter nach Tashkent, wo wir kurz nach Mitternacht in der Hauptstadt von Usbekistan landeten.
Dort wurden wir bereits von unserer Reiseleiterin empfangen und ins Hotel gebracht, wo wir endlich schlafen konnten, um neue Energie für das Programm in Tashkent sammeln zu können. Denn am darauffolgenden Tag ging es mit einem Inlandflug bereits weiter nach Urgentsch.
Von dort aus weiter nach Khiva.
In Khiva bezogen wir ein wunderbares Hotel in einer ehemaligen Medresse und dort fühlte ich mich dann endlich in Usbekistan richtig angekommen.
Alsbald erkundeten wir mit unserer Reiseleiterin das Altstädtchen mit seinen farbenprächtigen Bauten aus wunderschönen Mosaiken und Majoliken. Wir schlenderten durch schmale Gässchen, vorbei an Marktständen mit allerlei Ware aus Kamelwolle oder Seide und bestaunten die bunte Auslage. Hier und da wurden bereits erste Käufe getätigt.
Wir freuten uns über spontane Begegnungen mit usbekischen Frauen aus dem Ferghana-Tal, welche uns sofort fragten, ob sie ein Foto mit uns machen dürfen.
Solche Begegnungen mit offenen und freundlichen Usbeken, welche uns fasziniert anschauten und um ein Foto baten oder einfach mit uns reden wollten, erlebten wir immer wieder. Und je mehr usbekische (oder russische) Wörter wir lernten und anwendeten, desto begeisterter waren unsere Gegenüber.
Nach 2 Nächten in Khiva zogen wir bereits weiter. Eine lange Fahrt durch die Wüste stand uns bevor. Unterwegs erzählte uns die Reiseleiterin viel über Land und Leute, wir lernten viel Interessantes über die Kultur, Geschichte und Politik des Landes kennen.
Buchara.
Gegen Abend sind wir dann endlich in Bukhara angekommen. Nach dem Bezug unseres Zimmers im Hotel Komil, machten wir uns sogleich auf den Weg ins örtliche Hammam. Wir alle kannten den Hammamrundgang bereits aus der Schweiz, aber das hier war eben nicht die Schweiz und wir wurden von der ruppigen Art der Wäscherinnen überrascht und überrumpelt. Nachträglich konnten wir darüber lachen und die Idee den Spruch «We survived the Hammam in Bukhara» auf ein T-Shirt drucken zu lassen, machte die Runde. J
Das Hotel Komil war märchenhaft und wir haben wunderbar geschlafen und gefrühstückt. Die Tage in Bukhara waren sehr interessant und abwechslungsreich. Ebenfalls hatten wir auch hier wieder freie Zeit zu unserer Verfügung, wo wir uns auf den Basaren (unter den Toqi’s /Handelskuppeln) tummelten, um weitere Souvenirs zu kaufen.
Bei einem Stand war ich gerade fertig mit meinem Kauf, als ich aus dem Lädeli trat und meine Reisegspändli mit jemandem Schweizerdeutsch sprechen hörte. Ich war sehr überrascht und es stellte sich heraus, dass eine andere Reisegruppe aus der Schweiz ebenfalls in Usbekistan unterwegs ist. Ansonsten begegneten wir nämlich nur Italienern, Spaniern und Engländern, daher war unsere Freude an der heimischen Reisegruppe umso grösser.
Ebenfalls in unserer freien Zeit, machten wir uns auf, das Städtchen auf eigene Faust zu erkunden und stiessen in einer der vielen Gassen auf eine kleine Synagoge. Wir hatten Glück, der Rabbi war an der Tür und hat uns gerne hereingelassen, um uns die Synagoge zu zeigen. Obwohl er nur russisch sprach, wollte er uns etwas über die kleine jüdische Gemeinde im Ort erzählen und wir hörten interessiert zu.
Zum Abschluss wollte er als Andenken dann noch Fotos von uns in der Synagoge machen.
Auch hier in Bukhara sind wir wieder auf sehr offene und herzliche Menschen gestossen, welche sich über den Austausch mit Fremden freuen.
Nach 3 Nächten in Bukhara, machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem nächsten Schlafplatz.
Das Ziel war das Jurten-Camp in der Wüste.
Auf der Fahrt machten wir einen kurzen Umweg in ein Tal, wo wir uralte in Stein geritzte Petroglyphen bestaunen konnten. Beim anschliessenden «Pic-Nic» in einem Privathaus durften wir uns für die Weiterfahrt stärken. Neben Wasser und Tee wurde uns natürlich auch Vodka angeboten.
Obwohl Usbekistan ein muslimisches Land ist, ist der russische Einfluss immer noch allgegenwärtig. Wie sagte unsere Reiseleterin so schön, die Usbeken halten in der rechten Hand den Koran und in der linken Hand das Vodkaglas.
Als es bereits dunkel war, erreichten wir das Jurten-Camp, wo wir sogleich mit einem leckeren Znacht verwöhnt wurden und uns anschliessend in unsere Jurten zurückzogen, um uns von der langen Fahrt und den vielen Eindrücken zu erholen.
Den Wecker haben wir für den nächsten Tag bereits um 06.15 gestellt, damit wir den Aufgang der Sonne bestaunen können. Am Morgen krochen wir noch etwas verschlafen und vor Kälte etwas steif aus unseren Jurten und spazierten auf eine Düne, von wo aus wir den Sonnenaufgang geniessen wollten.
Oben auf der Düne dann die Überraschung, wir waren an einem riesigen See (dem Aydarkul-See), welcher sich bis auf kasachischen Boden erstreckt.
Nach einem kräftigenden Frühstück und einem kurzen Spaziergang über die Dünen, wo wir nochmals die eindrückliche Landschaft bewundern konnten, ging es dann bald weiter nach Samarkand.
Unterwegs in Jizzax, wollten wir mit unserem Bus eine Brücke überqueren, der Bus war jedoch zu hoch, was uns zu einem Umweg über einen Pass führte. Auf dem Pass angekommen, machten wir einen kurzen Kaffeestop und ich gönnte mir hier den ersten Kaffee in Usbekistan und war begeistert von dem extrem leckeren Kaffee Mocca, der mir zubereitet wurde.
Samarkand – die Edle.
Nach einigen Stunden Fahrt, sind wir schliesslich in Samarkand – unserer letzten Etappe – angekommen.
Die erste Besichtigung war das Gur-e-Amir Mausoleum, ein weiteres farbenprächtiges Bauwerk, welches uns wieder einmal mehr staunen liess. Und jedes Mal wenn wir dachten, schöner wird es nicht mehr, hat uns das nächste Bauwerk umso mehr beeindruckt.
So auch am nächsten Tag als wir dann endlich den berühmten Registan-Platz in Samarkand besuchten. Dort mitten auf dem Platz zu stehen, zwischen den drei eindrücklichen und imposanten Medressen ist einfach unbeschreiblich und muss man selbst erleben.
Am Abend haben wir den Platz nochmals bei Dunkelheit, mit farbiger Beleuchtung und musikalischer Begleitung besucht, was sehr kitschig und gleichzeitig wunderschön war!
Tags darauf dann mein absolutes Highlight, der Besuch der Shah-i-Sinda. Wir sind die Stufen hochgelaufen und standen mitten in der Nekropole. Ehrfürchtig sind wir von Tor zu Tor spaziert und haben uns kaum sattsehen können an den Farben, Formen und Muster.
Die Sonne ging langsam unter und der Muezzin hat zum Gebet gerufen, die Stimmung war unglaublich mystisch!
Dann besuchten wir den Basar von Samarkand, wo wir uns noch ein letztes Mal in das typische usbekische Leben stürzten und um die letzten Mitbringsel, die wir noch kaufen wollten, feilschten und verhandelten. Nach 12 Tagen Usbekistan hatten wir inzwischen genügend Erfahrung, um uns auf den Basaren zu behaupten und um Preise zu märten.
Abschlussessen in Samarkand.
Beim Abschlussessen, welches köstlich schmeckte, entdeckten wir unter den Gästen bekannte Gesichter, welchen wir erfreut zu winkten.
Die andere Schweizer Reisegruppe war ebenfalls in Samarkand angekommen. Im Gegensatz zu uns, waren sie mit dem Zug unterwegs. Ein kurzer Austausch und schon trennten sich unsere Wege wieder.
Die ganze Reise war ein wunderbares Erlebnis einerseits dank der tollen Organisation von Sonja Müller Lang von Women Travel, unserer usbekischen Reiseleiterin, welche auf unsere Wünsche einging, so wie unserer Reisegruppe bestehend aus weltoffenen, neugierigen, unkomplizierten und humorvollen Frauen.
Ein herzliches Dankeschön an Alle!
Theresa M. 12.12.2023