Albanien ist unsere neue Destination in Europa. Die erste Reise fand im Oktober 2024 statt. Lesen Sie hier, was die Reisegruppe erlebt habt. Hier sind die Reiseimpressionen der Première.
Am 22.10.2024 ging es los:
Gastfreundschaft
Wir waren eine Woche in Albanien unterwegs und sind begeistert. Überall haben wir äusserst hilfsbereite Menschen getroffen. Sie waren bereit, uns Einblicke in Ihr Leben zu gewähren. Da ist beispielsweise Frau Naili. Sie hat uns königlich bewirtet, köstlich bekocht und verwöhnt. Sie trat an unseren Tisch mit einem Blech voller frisch gefangener Fische, zubereitet an einer köstlichen Sauce mit einem Pflaumenextrakt. Wir haben sie eingeladen, sich zu uns zu setzen und nach dem Rezept gefragt. Das war der Auftakt, danach haben wir den ganzen Abend Geschichten ausgetauscht. Ihr Sohn lebt in Südkorea, ja, sie habe ihn dort schon besucht, aber es sei schon etwas weit weg, meinte sie. Ihre Tochter lebe und arbeite in London, auch das nicht gerade in der Nähe. Nun lebt noch ein Kind zu Hause. Die jungen Leute studieren meistens im Ausland und kommen nicht mehr zurück. Sie nutzen die Chance, an einem anderen Ort mehr zu verdienen und bessere Chancen zu haben. Ja, sie reise ab und zu nach London, sagt Frau Naili, aber es sei sehr laut und es gefalle ihr da nicht. Mit einer herzlichen Umarmung verabschieden wir uns – ein spannender Abend mit einer neuen Freundin.
Frauenmuseum
Im Frauenmuseum von Tirana treffen wir auf Elsa. Sie eröffnete mit den Haushaltsgegenständen ihrer Grossmutter ein Museum. Dazu kommen traditionelle Kleider von Frauen des ganzen Landes, Briefe von Partisaninnen etc. Das WC ist so eingerichtet, wie es früher notwendig war – es gab Wasser und etwas Platz, dort stand der Kochtopf und er war das einzige Kochgeschirr in der früheren Zeit. Elsa wurde von der Organisation «MDG3» als Zeichen Ihrer Arbeit für die Menschenrechte als Champion mit der Ehrenfackel im Jahr 2015 ausgezeichnet. Stolz steht sie vor dieser Ehrung. Überhaupt begegnet uns eine stolze, lebhafte Frau, welche die schwierigen Zeiten von früher als Herausforderung, nicht aber als Katastrophe wahrnimmt. Ihr Museum ist in einer kleinen Wohnung im Zentrum der Hauptstadt untergebracht. Sie sammelt Geld und will es dann erweitern: eine weitere Wohnung mit 40 m2 soll angemietet werden. Frauenpower pur. Der Besuch bei Elsa hat uns tief beeindruckt.
Winetasting mit Valentina
Jung, dynamisch, ideenreich, sprachgewandt – so empfängt uns Valentina im Weinkeller der Slow Food Kooperative «Agriturismo» im Umland von Tirano. Sie lässt uns sechs Sorten Wein aus der Gegend probieren. Der erfolgreichste scheint ein Rosé mit dem Frauennamen und dem Frauenblick ROZA zu sein – uns schmeckt er auch sehr gut. Zum Wein probieren wir hausgemachte Würste, Käse von den Ziegen des Hofes und selbst gebackenes Brot. Das Tischtuch ist aus Baumwolle gewoben, wir haben gesehen, dass diese hier angebaut und immer noch auf Handspinnrädern gesponnen und gewoben wird. Das inspiriert uns, im Shop solche Tischtücher zu erwerben – die Verkäuferinnen sind beflügelt – dass das traditionelle Handwerk so gut bei uns ankommt, freut sie sehr.
Dann sehen wir Tirana, die junge, moderne Stadt. Bei der Installation „die Wolke“ des renommierten japanischen Architekten Sou Fujimoto entdecken wir die erste „rosa Schleife“, dieses Symbol wird uns auf der ganzen Stadtbesichtigung immer wieder begegnen. Am Ende der Reise ist eines sicher – Tirana ist auch einen zweiten Besuch wert, Albanien ist eine äusserst interessanteste Destinationen.
Reiseimpressionen von Sonja Müller Lang, Oktober 2024.
